Okay, dieser Blogbeitrag ist mehr ein Reisebericht, als ein Schreibbericht, aber ich denke, es hat sehr viel mit Schreiben / Lesen zu tun. Ich habe im Frühjahr 2024 Mainz besucht – die Geburtsstadt des europäischen Buchdrucks! Selbstverständlich stand das Gutenberg-Museum ganz oben auf der Liste. Für mich ist das Gutenberg-Museum eines der schönsten im Land und ich bin immer wieder fasziniert, wenn ich da bin – ja, ich habe das Museum schon drei Mal besucht.
Disclaimer zu Beginn: der Blogpost ist nicht gesponsert oder sonst irgendwie als Werbung gedacht. Es sind meine echten Erfahrungen auf einer echten Reise und ich schildere lediglich meine Meinung und Impressionen. Mehr nicht 🙂

Wäre es nicht großartig, einen Thorn aus Büchern zu haben? Ich wäre begeistert! Es ist übrigens das erste Mal, dass ich auf dem eisernen Thorn (*hehe*) sitzen kann. Bei meinen vorherigen Besuchen hat es geregnet und der „Thon“ war immer nass. Dieses Mal war ich insgesamt über vier Stunden im Museum.
Die Highlights des Gutenberg-Museums:
- Das Highlight der Ausstellung sind natürlich die Gutenberg-Bibeln, die auf der ersten Etage in einen Tresorraum aufbewahrt werden (fotografieren nicht erlaubt)
- Eine Vorführung des Buchdrucks durch Gutenberg – jede volle Stunde gibt es eine kurze Vorführung, wie der Buchdruck durch Gutenberg vonstattenging. Meist wird am Ende der Vorführung das gedruckte Blatt, meist eine Seite aus dem Matthäus oder dem Johannes Evangelium an einen Anwesenden verschenkt. Ich hatte bisher nie Glück 🙁
- Erklärungen und Exponate zur asiatischen Buchdruckkunst. Wirklich sehr beeindruckend. Einige sagen, Gutenberg hätte von ihnen kopiert, aber man lernt hier, dass das nicht stimmt. Die Technik von Gutenberg unterscheidet sich grundlegen von der asiatischen Methode.
- Erklärungen und Exponate zur islamischen Buchdruckkunst. Sie funktioniert ähnlich, wie die europäische, setzte nur etwas später ein. Islamische Schriften wurden bis spät in die Neuzeit eindrucksvoll per Hand kopiert.
- Handschriftliche Exemplare von Büchern, die vor der Erfindung des Buchdrucks in den europäischen Klöstern kopiert wurden.
- Auf der obersten Etage ist die – für mich – beeindruckendste Kollektion von Presseartikeln. Einige stammen aus der Zeit der ersten deutschen Presseartikel. Eine Geschichte der Zensur ist auch enthalten. Die Kriegserklärung aus dem Ersten Weltkrieg ist genauso dabei (im Original) wie die Flugblätter der Geschwister Scholl – unglaublich, dass auch nur ein Flugblatt überlebt hat. Ich könnte allein in dieser kleinen Halle Stunden verbringen.
- Die Kollektion der kleinsten Bücher der Welt – ich war fasziniert von diesen winzig kleinen Büchern, die weniger Platz einnehmen als eine 1-Cent-Münze
Besonderes Erlebnis: ich durfte meinen eigenen Ablassbrief drucken 🙂




Ja, ich weiß, Luther würde sich im Grabe umdrehen… Seht es mir nach, ich durfte wie zu Zeiten Gutenbergs ein Blatt drucken 🙂 Es hängt heute bei mir zuhause an der Wand.

Ich glaube der Druck war eine Vorführung außer der Reihe. Wir waren nur zufällig da, als die Vorführung war und ich und eine meiner Freundinnen einen Ablassbrief drucken durften (es durften alle, die wollten, nicht nur wir). Wenn ihr einen Besuch plant, schaut auf jeden Fall, ob eine Vorführung an dem Tag stattfinden wird. Es lohnt sich und macht wirklich Spaß.

Was ich nie verpasse: die Miniaturbücher. Ich stehe immer wieder staunend davor. Ich denke schon länger darüber nach, mir ein Nachbau der Minibücher zu kaufen – kann man im Souveniershop erwerben – aber für mich würden sie nur zuhause rumliegen und Staub ansammeln. Als Geschenk für Taufen, Konfirmation o.Ä. Feste wären sie aber eine gute Idee 🙂
Wenn ihr ein Besuch in Mainz plant und das Gutenberg-Museum steht auf der Liste, könnt ihr euch auch hier inofmieren: Offizielle Webseite des Gutenberg-Museums